Aktuelle Aufführungstermine 2024:
Rudolf Steiner: Der Hüter der Schwelle

Sonntag, 16. Juni, 15h, Friedrich Eymann Waldorfschule, Feldmühlgasse 26, 1130 WienFlyer
Samstag, 22. Juni, 15h Grünes Goetheanum, Weilrod-Riedelbach, Deutschland → Flyer
Montag, 24. Juni, 15h Schloss Hohenfels, 78355 Hohenfels, Deutschland → Info
Samstag, 20. Juli, 16h Haus Freudenberg, Prinz-Karl-Straße 16, 82319 Starnberg, Deutschland → Plakat

Kartenreservierung: info@odysseetheater.com oder Tel.: +43 (676) 9 414 616 → Flyer alle Termine

Maria Stuart

Aus Odysseetheater
Maria und Elisabeth (Gartenszene)
Trauerspiel in fünf Aufzügen
Friedrich Schiller
1991, 2005, 2009, 2015

Personen

Elisabeth, Königin von England Margherita Ehart
Maria Stuart, Königin von Schottland, Gefangne in England Nikolina
Robert Dudley, Graf von Leicester Thomas Wünsch
Georg Talbot, Graf von Shrewsbury Walter Vogl 
Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh, Großschatzmeister Ernst Horvath
Wilhelm Davison, Staatssekretär Maximilian Weissensteiner
Mortimer Wolfgang Peter
Melvil, ihr Haushofmeister Florian Dubois
Hanna Kennedy, ihre Amme Eva Peter-Culik
Margareta Kurl, ihre Kammerfrau Christine Kowol
Offizier der Leibwache
Ort und Zeit der Handlung: England, 1587
Regie: Wolfgang Peter

Kurzer Überblick

Maria Stuart, Königin von Schottland, hat sich als mitschuldige Mörderin ihres Gatten Darnley unter den Schutz der englischen Königin Elisabeth geflüchtet. Doch diese sieht in ihr eine weibliche Rivalin und Konkurrentin um den englischen Thron und läßt sie gefangennehmen und zum Tode verurteilen. Einen gewaltsamen Versuch zu ihrer Befreiung, den der zum Katholizismus übergetretene Mortimer, der Neffe ihres Bewachers, unternehmen will, weist Maria zurück. Sie hofft auf Graf Leicester, der sie liebt und zugleich Günstling der Elisabeth ist, und läßt ihm insgeheim durch Mortimer einen Brief mit ihrem Bildnis zukommen.

Sich geschickt verstellend bietet Mortimer Königin Elisabeth seine Dienste an. Elisabeth, die ihre Hände vom Blut der Maria rein halten will, dingt ihn als Meuchelmörder der Maria. Damit sie nicht andere Hände erkaufe, geht Mortimer zum Schein darauf ein.

Graf Leicester arrangiert ein Treffen der Königinnen, um Maria die Chance zur Aussöhnung mit Elisabeth zu geben. Doch durch Elisabeth Verachtung tief verletzt, vergißt Maria jede Zurückhaltung und verhöhnt die englische Königin wegen ihrer illegitimen Geburt als Bastard. Mortimer, entzückt von Marias Mut, gesteht ihr seine Liebe. Noch in der selben Nacht will er Maria befreien und endlich ganz besitzen. Maria kann sich des zudringlichen Ritters kaum erwehren, als man plötzlich Kampflärm von draußen hört. Ein Mordanschlag auf Königin Elisabeth ist nur knapp vereitelt worden.

Elisabeth unterschreibt nun den Befehl zur Vollstreckung des Todesurteils. Da auch Leicester schwer belastet wird, weil ein Brief Marias an ihn aufgefunden wurde, verrät er, um sich reinzuwaschen, Mortimer, der sich aber durch Selbstmord seiner Verhaftung entzieht. Um seinen eigenen Kopf zu retten, drängt nun auch Leicester selbst auf eine schnelle Hinrichtung Marias.

Maria nimmt von ihrer Amme Hanna Kennedy Abschied. Das Unrecht, das ihr Elisabeth zufügt, empfindet sie nun als höheres Recht und als Buße für den Mord an ihrem ersten Gatten. Sie verzeiht Leicester, der verzweifelt zurückbleibt, unfähig der Hinrichtung beizuwohnen, und stirbt als moralische Siegerin.

Elisabeth, unruhig auf die Vollstreckung des Urteils harrend, bleibt allein zurück.

Inhalt

1. Aufzug

Elisabeth, Königin von England, hält auf Schloß Fotheringhay Maria, Königin von Schottland, gefangen. Maria, als Mörderin ihres Gatten Darnley aus Schottland vertrieben, hatte bei Elisabeth Schutz gesucht, doch die als unehelich geboren geltende Elisabeth ließ Maria, in der sie als Königin und als Frau eine gefährliche Rivalin erblickt, einsperren.

Schwer lastet die blutige Schuld auf Marias Gewissen. Hanna Kennedy, ihre Amme und Vertraute seit Jugendtagen, versucht Maria aufzurichten. Was Maria auch zu bereuen habe, nicht Elisabeth, nicht Englands Parlament sei ihr Richter; rohe Macht sei es, die sie hier unterdrücke.

Da verschafft sich der junge Ritter Mortimer, der Neffe von Marias Wächter, Zutritt zum Gemach der schottischen Königin, und offenbart sich als heimlicher Verbündeter. Dem protestantischen Glauben hat Mortimer abgeschworen, und sich mit Marias Oheim, dem Kardinal von Lothringen und geistlichen Führer der katholischen Guisen, verbündet. Mortimer ist entschlossen, Maria aus ihrem Gefängnis zu befreien. Doch Maria hofft mehr auf den Grafen von Leicester, Elisabeths Günstling, der einst Maria geliebt hat, und schickt ihm durch Mortimer einen Brief mit ihrem Bildnis.

Lord Burleigh, Großschatzmeister von England, verkündet Maria das Torlesurteil. Sie erkennt jedoch weder die Richter noch das Urteil an, das durch falsche Zeugenaussagen zustande gekommen sei.

2. Aufzug

Im Staatsrat beschwört Burleigh Königin Elisabeth, Marias Hinrichtung zuzustimmen, die er aus staatspolitischen Gründen für notwendig hält. Graf Shrewsbury macht sich zum Anwalt Marias und stimmt für Begnadigung. Leicester hat zwar im Gericht für die Verurteilung Marias gestimmt, tritt aber im Staatsrat gegen die Vollstreckung ein; er hofft damit Maria, die liebt, durch eine von ihm arrangierte Begegnung der beiden Königinnen freizubekommen.

Um Elisabeths Vertrauen und Zeit für Marias Rettung zu gewinnen, bietet der junge Mortimer der englischen Königin an, Maria heimlich zu ermorden. Dann überbringt er Leicester Marias Bildnis und weiht ihn in seine Pläne ein. Leicester, um seine eigene Sicherheit besorgt, beschwört Mortimer, nichts zu überstürzen. Er selbst wolle Elisabeth von der Unterzeichnung des Todesurteils abbringen. Und tatsächlich gelingt es Leicester, Elisabeth zu einem Treffen mit Maria zu bewegen.

3. Aufzug

Die Begegnung mit Elisabeth auf Schloß Fotheringhay besiegelt Marias Untergang: als sie, um Gnade bittend, von Elisabeth als Frau gedemütigt wird, kann sie den lang verhaltenen Groll nicht mehr bändigen; sie nennt Elisabeth einen Bastard und sich selbst die rechtmäßige Königin von England.

Mortimer, entzückt von Marias mutiger Tat, gesteht ihr seine Liebe. Noch diese Nacht will er Maria befreien und endlich ganz besitzen. Maria, entsetzt über Mortimers Dreistigkeit, kann sich des zudringlichen Ritters kaum erwehren, als man plötzlich Kampflärm von draußen hört.

Pause

4. Aufzug

Sofort nach der schicksalhaften Begegnung der beiden Königinnen hatte Lord Burleigh Marias Gemach streng durchsuchen lassen, und dort einen angefangenen Brief gefunden, der Leicesters Beziehungen zu Maria beweist. Burleigh stellt Leicester zur Rede.

Um sich zu retten, läßt Leicester den ihn zu offenem Handeln drängenden Mortimer verhaften. Mortimer ersticht sich, Leicester kann sich aus der Schlinge ziehen und tritt nun für Marias Tod ein. Elisabeth befiehlt, daß er und Burleigh der Hinrichtung beiwohnen sollen.

Elisabeth unterzeichnet das Todesurteil, händigt es Davison aus, weigert sich jedoch, ihm klare Anweisung zu geben, ob er das Urteil weiterleiten oder aufbewahren solle. Burleigh nimmt das Dokument an sich und bereitet rasch die Hinrichtung vor.

5. Aufzug

Margareta Kurl verflucht ihren Mann, den Schreiber Kurl, dessen falsches Zeugnis Maria ins Verderben stürzt, als plötzlich unvermutet Melvil, Marias alter Haushofmeister, hereintritt. Er offenbart Maria, dass er insgeheim zum Priester geweiht wurde, nimmt ihr die Beichte ab und spendet ihr geistlichen Trost.

Maria nimmt nun von ihrer Amme Kennedy Abschied. Das Unrecht, das ihr Elisabeth zugefügt hat, empfindet sie als ein höheres Recht, als Buße für den Mord an ihrem ersten Gatten.

Leicester, außerstande die Hinrichtung mit anzusehen, bleibt zurück und bricht verzweifelt zusammen, als er vom Richtplatz her den dumpfen Laut des fallenden Beils vernimmt.

Ungeduldig wartet Elisabeth auf Nachricht. Da stürmt Graf Shrewsbury herein, und beschwört die Königin, die Vollstreckung des Urteils auszusetzen; er habe die Zeugen nochmals befragt, und festgestellt, daß diese falsch gezeugt hätten. Er fordert eine neuerliche Untersuchung. Doch da kommt Burleigh, und meldet, das Urteil sei vollzogen. Elisabeth will den Schein der Milde wahren; sie verbannt Burleigh: "Euch gebührte nicht, der Milde unseres Herzens vorzugreifen." Sie hofft nun auf Shrewsbury, den sie zu ihrem Freund und Berater machen möchte. Doch dieser, unfähig das begangene Unrecht länger mitzutragen, nimmt seinen Abschied. Elisabeth, von ihrem letzten Getreuen verlassen, verlangt nach Leicester, doch: "Der Lord läßt sich entschuldigen, er ist zu Schiff nach Frankreich."